Samstag, 13. Mai 2017

Diana?

Dem Morgen graut mit Bodennebel bei 6 Grad, aber langsam erwaermt sich die Luft und gegen 10 Uhr hat es angenehme 18 Grad mit teilweise dichten Wolken und mich zieht es ins Zentrum der Weltkulturerbe-Stadt Évora.

Parallel zum Aquaedukt geht es ueber die Praça do Giraldo hoch zur Kathedrale und weiter zum "Diana-Tempel".

Das ueberraschendste Bauwerk Évoras: der "Diana-Tempel". Er ist der besterhaltene Roemertempel der Iberischen Halbinsel. Er wird zwar haeufig Diana-Tempel genannt, aber er duerfte nichts mit der Goettin der Jagd zu tun haben. Vermutlich wurde der Tempel zu Ehren von Augustus im 1. Jh. n. Chr. errichtet. Moeglich ist auch eine Widmung an Jupiter.

Der Tempel stand am Forum von Ebora Liberalitas Julia, dem typischen politischen und religioesen Zentrum einer roemischen Stadt. Er erhebt sich auf einem 15 m x 25 m grossen und 3,5 m hohen Podium aus Granitbloecken, das an einer Seite ueber die ganze Breite eine Treppe besitzt. Der eigentliche Tempel besass sechs Saeulen an den Schmalseiten. Die Saeulen im hinteren Bereich des Baus sind noch vorhanden - insgesamt vierzehn. Es sind korinthische Saeulen, die teilweise sogar noch Architrav und Fries tragen. Die ausserordentliche Konservierung der vierzehn von urspruenglich achtzehn korinthischen Saeulen gelang durch eine nach heutigen Massstaeben unglaubliche Kunstschaendung. Im Mittelalter hatte man die Faechen zwischen den Saeulen zugemauert und den Tempel in einen Schlachthof umfunktioniert. Erst 1870 entdeckte man die Saeulen neu und legte sie frei.

Es ist ein Genuss, uebers alte Kopfsteinpflaster und durch die engen, manchmal steilen Gassen zu schlendern und immer wieder neue und interessante Perspektiven zu entdecken. Unterschiedlichste Wolkenstimmungen steuern teils dramatisches Licht bei.

Sightseeing macht hungrig, deshalb sitze ich nach ein paar Stunden mit einem Ami und einer pensionierten Expat aus Neuseeland in einem kleinen Lokal neben dem Aquaedukt und geniesse meine Fischsuppe.

Am Abend beim Plaudern am SP mit Kurt und Nelly aus der Schweiz sind wir uns einig: Évora sollte man oefter als einmal besuchen.





























































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